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BRODSKY …FERNGESPRÄCHE

Die komplette Miniserie erstmals auf der großen Leinwand

Mehrfach international ausgezeichnet, zuletzt im November 2023 für die Folge „A Song“ auf dem Amarcort- Filmfestival in Rimini: Grund genug, zu feiern und unsere poetische Miniserie „Brodsky …Ferngespräche“ am Vorabend von Joseph Brodskys 28. Todestag endlich komplett auf der großen Leinwand zu präsentieren. Neun Gedichte des Literaturnobelpreisträgers, verfilmt in neun kurzen Kapiteln mit einer Performerin, einem Musiker und einem Schauspieler.


Nicht nur die Linien, die Zeilen, die unreinen Reime, sogar die Zeit kann im Nebel verschwinden. Und Menschen an einem der Pole. Oder am Ende der Einsamkeit. Manche sind außer Reichweite, noch bevor du gewählt hast. Du flüsterst Sprechmuschel-Akte, die Finger ins Kabel geknotet, ihre Lippen vor Augen begehrst du ihr Ohr. Vielleicht bleibt ja für immer eine Ton-Spur im Hörer zurück, die ein Diensthabender einst archiviert. Oder ein Funkamateur fischt beim Angeln nach SOS-Signalen als Beifang dies Fern-Gespräch auf. Die gefrorene Zeitform am Haken. Anfangen können sie nichts damit. Wie auch wir keinen Anfang mehr finden. Rückblicke schneidet der Nebelfilm ab. Als Stilmittel taugt nur der Tagtraum: Dein Hauch sehr nah hat das alles gemacht.


Mit der im Corona-Lockdown 2021 gedrehten und veröffentlichten Miniserie hat die Schaubühne Lindenfels ihre Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk des russisch-amerikanischen Dichters Joseph Brodsky fortgeführt. Vorausgegangen sind die Theaterproduktionen „Brodsky“ (2015) und „Letzte Verse aus dem Eis“ (2020).


Kapitel 1: San Pietro
Kapitel 2: Der Polarforscher
Kapitel 3: A Song
Kapitel 4: Haltestelle in der Wüste
Kapitel 5: An G.P.
Kapitel 6: Verse von der Winterkampagne des Jahres 1980
Kapitel 7: In a room and a half
Kapitel 8: In memoriam Fedja Dobrowolsky
Kapitel 9: Große Elegie an John Donne


Mit: Elena Francalanci, Michael Büschelmann, René Reinhardt
Buch und Regie: René Reinhardt, Thadeusz Tischbein
Kamera und Montage: Thadeusz Tischbein
Musik: Michael Büschelmann
Set- und Kostümdesign: Lisa Schiller-Witzmann
Crew: Henriette Albrecht, Benjamin Henkel, Maryna Ianina, Sophie Wolf


Joseph Brodsky wurde am 24. Mai 1940 als Sohn jüdischer Intellektueller in Leningrad geboren. Bereits seine ersten veröffentlichten Gedichte Anfang der 1960er Jahre fanden ein begeistertes Publikum. 1964 verschwand er wegen „Parasitentums" im Arbeitslager, 1972 wurde er aus der Sowjetunion ausgebürgert. Mit Hilfe des Schriftstellers W. H. Auden emigrierte Brodsky in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1977 annahm. Seine Gedichte schrieb er weiterhin – mit einigen Ausnahmen – in Russisch, daneben viel beachtete Essays in Englisch. Er lehrte an verschiedenen Universitäten, wurde 1987 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet sowie 1991 zum "poeta laureatus" Amerikas gekürt. Am 28. Januar 1996 starb Brodsky in New York. Sein Grab befindet sich in Venedig, das zu seinem Lieblingsort auf Erden wurde.

Tickets: 7/6 (erm.) Euro


Die beiden Regisseure René Reinhardt und Thadeusz Tischbein sind anwesend und sprechen über den Entstehungsprozess und Stationen aus Brodskys Lebensweg.

Vergangene Termine
Sa. 27.01.2024 / 20:30 Uhr
Grüner Salon
Anlässlich des 28. Todestages von Joseph Brodsky