Spielplan
Audio Experiment #26
Das Publikum betritt den Saal und setzt sich in die bequemen Kinosessel. Es gibt Popcorn. Der Vorhang öffnet sich, alles wird still. Bilder, Fragmente aus Szenen, Frauenköpfe, flimmern auf der Leinwand. Plötzlich beginnt es, in den Reihen zu rascheln und zu knacken. Jemand flüstert, jemand hüstelt, jemand summt. Jemand steht auf und klettert, auffällig unauffällig „Entschuldigung“ murmelnd, an allen Schößen vorbei durch die Reihe, dann noch jemand. Nach und nach ertönen aus mehreren Positionen stimmliche Klänge, werden zu Gesängen und Chören, die sich mit den Geräuschen des Popcornverzehrs mischen, zu Songs und Arien werden, zu Schreien des Horrors, Grollen der Monster und Seufzern der Liebe. Zum Abspann ein Terzett.
Für einen Abend wird der Grüne Salon der Schaubühne zum „Labor der Möglichkeiten“. Akteurinnen und Publikum erproben die These: „Das Beste am Kino ist die Stimmung im Saal.“ Es improvisieren drei Sängerinnen aus den Bereichen Oper, Klangkunst und Jazz sowie eine Medienkünstlerin an einem Videomischpult. Das Publikum ist eingeladen, nach dem Experiment Audiobotschaften zu hinterlassen und mit den Akteurinnen ins Gespräch zu kommen.
Mit: Madeline Cain (Sopran), Anne Munka (Stimme), Gwen Kyrg (Stimme), + señora (Videokunst)
„Audio Experiment #26“ ist Teil des fortlaufenden Formats für interdisziplinäre Improvisation „Labor der Möglichkeiten“, in dem Akteur*innen aus Musik, darstellender und bildenden Kunst zusammenspielen. Konzeptionelle Leitung: Gwen Kyrg.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Audio Experiment mit der Schaubühne Lindenfels.
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Im Anschluss präsentiert das von Madeline Cain und Juan Villanueva geleitete Ensemble „Opera on Tap“ Arien und Duette im Foyer der Schaubühne. Das Konzept der Gruppe ist es, den auftretenden jungen Sänger*innen ein freies Format zu bieten, in dem sie ihr künstlerisches Talent an Orten außerhalb von Opern- und Konzerthäusern zeigen können.