„RUHIG, WIE IN DER SCHWEBE.“
Zum 100. Geburtstag der exilierten Komponistin Ursula Mamlok veranstaltet der Kulturverein emergo e. V. ein interdisziplinäres Porträtkonzert aus Kammermusik- und Solowerken, Textbeiträgen und wissenschaftlichen Perspektiven, die das bewegte Leben Ursula Mamloks auf vielfältige Weise beleuchten.
1923 in Berlin Charlottenburg geboren, war Mamlok als Tochter einer jüdischen Familie dem Antisemitismus des NS-Regimes ausgesetzt, der sie als 16-Jährige zur Emigration nach Ecuador zwang. Zahlreiche Tagebucheinträge und ein reger Briefwechsel aus diesen frühen Jahren belegen Mamloks unbedingten Wunsch, allen Unsicherheiten und gesellschaftlichen Wirrungen ihrer Zeit zum Trotz eine Laufbahn als Komponistin einzuschlagen. Nach intensivem Studium in New York und langen Jahren künstlerischen und pädagogischen Wirkens kehrte Ursula Mamlok für ihre letzte Lebensdekade wieder nach Deutschland zurück – ins moderne Berlin der 2000er Jahre.
Das umfangreiche musikalische Schaffen Ursula Mamloks spielt in unserem aktuellen Konzertleben kaum eine Rolle; sie gehört zu den Künstler:innen, die durch ihre Verfemungs- und Exilgeschichte noch immer nicht im kollektiven Bewusstsein verankert sind.
Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an ein musikbegeistertes Fachpublikum, sondern will explizit auch denjenigen, für die neue Musik oder auch klassische Musik insgesamt ein bisher unbekannter Kosmos ist, eine interaktive Möglichkeit des Einstiegs bieten.
Begleitet wird das Konzert durch den Podcast „Notenkonferenz“, der Interessierten die Möglichkeit zur weiteren Beschäftigung mit Ursula Mamlok gibt.
Künstlerische Konzeption: Robert Rülke
Violine: Robert Rülke
Viola: Lilia Rubin
Violoncello: Benjamin Kautter
Oboe: Charlotte von Urff
Podcast, Vortrag & Moderation: Florian Giering, Dr. Volker Rülke
Organisation: Annette Rülke, Florian Giering
Eine Veranstaltung des emergo Kulturvereins e. V. in Kooperation mit der Schaubühne Lindenfels sowie der Ursula-Mamlok-Stiftung Berlin. Gefördert von der Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung und der Deutsche Orchesterstiftung.