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Man & Horses on Millennium Field

Preview | Empfang

Die Schaubühne errichtet die Stahlskulptur MAN AND HORSES ON MILLENNIUM FIELD am Jahrtausendfeld in Leipzig. Das Monument – Pferde, von einem Bauern geführt, den Sack‘schen Pflug ziehend – soll Geschichte vergegenwärtigen und Zukunft vorstellbar machen: Die bäuerlich geprägte Kulturlandschaft vor 1860, die rasante Industrialisierung des Leipziger Westens, die sich mit dem Bau der Maschinenfabrik von Rudolf Sack konkretisierte, die post-industrielle Zeit ab 1990 und die Herausforderungen einer nachhaltigen Ökonomie im 21. Jahrhundert.

Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Am 13. August möchten wir im Rahmen eines Empfangs in unmittelbarer Nähe zum Jahrtausendfeld über das Projekt informieren. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Tage der Industriekultur Leipzig statt.



Ausgangspunkt ist das JAHRTAUSENDFELD:

Diese fast 3 ha große, bis heute (noch) unbebaute Brache, auf der bis Anfang der 1990er Jahre die Hallen der bedeutenden Landmaschinenfabrik von Rudolf Sack (VEB Bodenbearbeitungsgerätewerke) standen, erhielt ihren heutigen Namen durch das gleichnamige Kunstprojekt der Schaubühne Lindenfels. Zwei Jahre lang (1999 bis 2001) wurde die Brache als begehbares Roggenfeld bepflanzt und ökologisch bewirtschaftet. Diese erneute symbolische Kultivierung verdeutlichte nicht nur die Zäsur nach dem Aus der alten land- und ressourcenintensiven industriellen Bewirtschaftung, sondern bot zur Jahrtausendwende im damals desolaten Leipziger Westen einen topografisch konkreten Visionsraum an

Der Titel ist über den Projektzeitraum hinaus als prominenter Name für die Fläche in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. Dass kulturelle Praktiken und Strategien zur wirtschaftlichen Entwicklung des Quartiers beitragen können (Kunst, Kreativwirtschaft, Tourismus) und neben hier tradierten Produktionsformen (Landwirtschaft, Handwerk, Industrieproduktion und Dienstleistung) eine postindustrielle Zukunft gedacht und realisiert werden kann, dafür sollte und soll die begehbare Metapher JAHRTAUSENDFELD stehen. Nun wird sie, zu einem Monument verdichtet, weiterhin den stetigen Wandel im Quartier begleiten.

Die dargestellte Szene wurde während der Bestellung des Jahrtausendfeldes zunächst fotografisch dokumentiert, sie spielt im Jahr 2000, verweist aber durch die Wahl des Motivs auch auf die Zeit vor der Industrialisierung des Areals um 1860 und, durch die Einfügung des ersten industriell gefertigten Pfluges von Rudolf Sack, zugleich auf die konkrete Industriegeschichte des Ortes. Zu sehen ist die Kopie des historischen Sack‘schen Pfluges, gezogen von zwei Pferden und gefolgt von einem die Zügel haltenden Bauern. Der Ort ist das frühere Ackerland, der spätere Standort der Rudolf Sack Landmaschinen Werke - ein hoch aufgeladener historischer Grund, auf dem jene patentierten Pflüge und weitere Landmaschinen gefertigt wurden, die die Landwirtschaft revolutionierten und industrialisierten, auf dem später aber auch Kriegsgeräte produziert und Zwangsarbeiter beschäftigt wurden. Ein Ort, der 1995 mit dem Abriss des zuletzt unter dem Namen VEB Bodenbearbeitungsgerätewerk firmierenden Werkes zur Brache wurde, die einer erneuten Urbarmachung harrt.

Karl-Heine-Str./König-Albert-Brücke am Karl-Heine-Kanal

Der Eintritt ist frei.

Vergangene Termine
So. 13.08.2017 / 10:30 Uhr