Spielplan
LULU KOMPLEX
1023 : LYRISCHE SUITE VON ALBAN BERG
„Kunst kommt nicht vom Können, sondern vom Müssen“ – diese Ansicht Arnold Schönbergs übernahm auch sein Schüler Alban Berg. Doch seine „Lyrische Suite“ für Streichquartett vereint beides: komplexe Kompositionstechnik, die durch einen inneren Drang entstand.
Im emotionalen Durcheinander einer unerlaubten und deshalb unerfüllten Liebe kreiert Alban Berg ein System musikalischer Zahlencodes, Anagramme und Zitate. Jedes noch so kleine Detail bekommt eine geheime Bedeutung. Eine Schöpfung, die an Obsession grenzt. Die „Lyrische Suite“ ist das wohl verschlüsseltste Werk der modernen Kammermusik, mit einem Geständnis an die Eingeweihten.
Wer die Eingeweihten waren, warum alles so pathetisch zuging und wie viele Frauen es für ein Meisterwerk bedarf, verrät an diesem Abend die Schauspielerin Verena Noll in der szenischen Einführung. Sie erzählt eine 100 Jahre alte Geschichte und liest aus den geheimen Briefen Alban Bergs an Hanna Fuchs. Briefe, die unbeantwortet, aber gut aufbewahrt blieben.
In der anschließenden Aufführung der „Lyrischen Suite” durch das Zentaur Quartett, Spezialistinnen für moderne und zeitgenössische Musik, wird diese musikalische Gefühlsachterbahn für das Publikum hautnah erlebbar, während der Videokünstler Murat Haschu den Code knackt und die verborgenen Spuren der Partitur in bewegte Bilder übersetzt. Seine visuelle Umsetzung begleitet die gesamte Dauer der Musik, intensiviert das Erlebnis und eröffnet dem Publikum eine tiefere Dimension.
Konzept und Recherche: Marina Druzhinina
Szenische Einführung: Verena Noll
Musik: Zentaur Quartett
Videokunst: Murat Haschu
Projektmanagement: Lisa Dressler
Eine Produktion vom Büro für kulturelle Übersetzungen e.V. in Kooperation mit der Schaubühne Lindenfels.
Gefördert durch die Stadt Leipzig, Kulturamt.