Spielplan
Rausch for Life: eine Traveling Medicine Show zwischen Gesundheit und Exzess | ab 14 Jahren
René Rausch's Family, ein verkrachter Trupp mit tiefer Verbundenheit zum Rock’n’Roll, Zirkusleben und zur Quacksalberei, macht mit zwei schrottreifen Vans Halt vor Alkohol-Hotspots: „Rausch for Life“ heißt ihre Traveling Medicine Show, die stets zwischen Verklärung und Abschreckung der flüssigen Droge pendelt und fragt: Wem nutzt unsere gesellschaftlich tolerierte Abhängigkeit und wie könnten wir die Droge nutzen, ohne völlig an ihr zugrunde zu gehen?
Irrtümlich für Vertreter*innen einer abstinent lebenden Performancegruppe gehalten, bekam René Rausch's Family den Auftrag, eine Suchtpräventionsshow zu entwickeln. Sie haben nicht widersprochen. Nun haben sie den Salat. Getrieben von der Angst aufzufliegen, spielen sie um ihre Existenz und können ihre glückliche Beziehung zum König Alkohol doch nicht verbergen. Alkoholprävention mit einem Bier in der Hand – geht das? JA! sagt sich der Rausch’sche Trupp und stellt erfinderisch den neuesten Verkaufsschlager vor: „Natures True Remedy“, unalkoholisches Berauschungsmittel und letzter Schrei für alle Trinker, die nüchtern bleiben wollen.
Mit eigenen Nummern, Singalongs und einer Synthese aus Pop, Elektro und klassischem Gesang entsteht so ein Abend im Geiste der Straßenmusik, verkörpert durch drei Darsteller*innen-Generationen. Im Spagat zwischen Selbstzerstörung und Normerfüllung versucht diese Road-Show der Weltformel und der eigenen Leere im Innern einen großen Schluck näher zu kommen.
Mit: Stelina Apostolopoulou (Gesang), Leonie Arnhold (Theaterpädagogik), Emilia Bartoschik (Performance, Saxophon), Madeleine Behrendt (Performance, Klarinette), Dennis Depta (Dramaturgie, Gitarre), Elmo (Orgel), Mira Campo Jastrzębski (Performance, Choreo), Ingolf Müller-Beck (Schauspiel), Arne Nitzsche (Elektronische Musik, Bass), Phil Nemeth (Songwriting, Vocals, Tasten), Franzi Penske (Marketing), Isabell Reisinger (Bühne & Kostüme), Marielle Sterra (a.k.a. Sterra McNamara, Regie, Tasten), Silvia Witte (Produktionsleitung)
Eine Koproduktion von glanz&krawall mit dem Kleist Forum Frankfurt Oder, den Musiktheatertagen Wien und der Schaubühne Lindenfels. Gefördert durch den Fonds Soziokultur und den Präventionsrat Berlin-Mitte. Die Vorstellungen in Leipzig werden ermöglicht durch eine Kooperation mit dem Felsenkeller.
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„glanz&krawall“ ist ein freies Musiktheaterkollektiv, das in seinen Arbeiten die Schutzmechanismen des Opern- und Theaterapparats zertrümmert. Die Gruppe sucht nach einem Musiktheater, das etwas über die Welt erzählt, in der wir leben und über jene, in der wir leben könnten. Im April 2017 feierte ihre Stückentwicklung „LA HAINE. Eine Hass-Revue“ Premiere an den Cammerspielen Leipzig. Die Inszenierung „CATCH3000“ entwickelte „glanz&krawall“ an der Neuköllner Oper Berlin und gastierte damit u.a. in der Schaubühne Lindnfels 2019.
www.glanzundkrawall.com